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Mallorca - nur emotionale Rendite - 1. Spanien – ein befristeter Niedergang

Mallorca - nur emotionale Rendite

1. Spanien – ein befristeter Niedergang Eine politische Analyse Bevor wir den Leser mit unseren Argumenten zugunsten von Investitionen in Spanien vertraut machen, müssen wir jedem Verdacht von Schönfärberei entgegentreten. Wir werden daher das düstere Gemälde, das in den Köpfen der Europäer erscheint, wenn von Wirtschaft, Finanz und Haushalt dieses Landes die Rede ist, nicht ignorieren, sondern darauf eingehen. Allerdings werden wir eine neue Lesart der Situation vorschlagen. Zunächst aber werfen wir einen analytischen Blick zurück: Wie konnte es überhaupt zur heutigen Situation kommen? Die tiefe Krise, die inzwischen in das vierte Jahr geht und Spanien an den Rand der Insolvenz geführt hat, fördert Widersprüche, Besonderheiten und Defizite (nicht nur im Staatshaushalt) mit brutaler Schärfe zutage. Fast vier Jahrzehnte nach dem Tod des Diktators Franco stehen eine stabile Demokratie und ein guter EU-Partner an einem Scheideweg. Die Gründe für den abrupten Niedergang eines Landes, das sich bis zum Jahr 2008 einer beispiellosen Glückssträhne erfreute, sind sowohl hausgemacht als auch importiert. Womit niemand mehr gerechnet hatte – die letzte große Krise wurde unter dem sozialistischen Ministerpräsidenten Felipe González Mitte der neunziger Jahre verzeichnet –, kennzeichnet nun ein dunkles ökono- misches Panorama: die höchste Arbeitslosigkeit (25 Prozent) und die höchste Jugendarbeitslosigkeit (rund 50 Prozent) in der Gemeinschaft; Sparmaßnahmen, die tief in den am Vorbild Deutschlands ausgerichteten und zu teuer gewordenen Wohlfahrtsstaat schneiden; eine hochverschuldete Zentralregierung, bankrotte Regionen und Kommunen, die ihre Rechnungen nicht mehr bezahlen können; Millionen Bürger ohne Arbeit und Einkommen, dazu Zehntausende Immobilienbesitzer, die ihre Hypotheken nicht länger bedienen können und ihre Wohnungen an Banken verlieren, sowie ein Heer von Armen, die vor Suppenküchen Schlange stehen. Seite 17 Spanien – ein befristeter Niedergang

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